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» Gestalt ist keine Technik, kein therapeutisches Schnell- verfahren, sondern ein ernster Weg, sich selbst zu finden und zu wachsen. Wachstum ist aber ein Prozeß, der Zeit braucht.«
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Was ist Gestalttherapie?
Gestalttherapie ist ein modernes psychotherapeutisches Verfahren, das sich neben der Behandlung von Symptomen und Störungen an Vorstellungen von persönlicher Entfaltung orientiert. Menschen werden dabei unterstützt, mit sich selbst und anderen aktiv neue Erfahrungen zu erleben.
In der Gestalt stehen die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Gefühle im Hier und Jetzt im Vordergrund. Weitere Schlüsselbegriffe dieser therapeutischen Arbeit sind die Schulung der Aufmerksamkeit und die Praxis der inneren Achtsamkeit. In der Gestalt ist das Wie interessant. Es geht weniger darum zu analysieren und zu interpretieren, warum wir uns in bestimmten Situationen so oder so verhalten und fühlen. Es geht darum wahrzunehmen, wie der Kontakt mit uns und den Mitmenschen für uns ist, und wie wir Sachen machen. Dann geht es darum, es zu schaffen und dafür Verantwortung zu übernehmen. Wegweiser in der Therapie sind u. a. Körperhaltung und Gefühle, z. B. Gefühle wie Angst, Unbehagen, Mut oder Freude.
Zum Beispiel ist da ein Kloß im Hals, der immer wieder in bestimmten Situationen auftaucht und Ihnen die Luft nimmt und Sie wütend oder hilflos macht. Ein mögliches Vorgehen in der Therapie kann sein, die Aufmerksamkeit auf diese Körperwahrnehmungen zu lenken und achtsam damit umzugehen, was passiert. Gefühle und Erinnerungen können auftauchen, die den Weg weisen zu Unerledigtem, das bisher die Gefühle blockiert hat. Im therapeutischen Prozeß geht es darum, „seine Gestalten zu schließen“, d. h. das scheinbare Chaos von unerledigten Situationen, die sich auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Gewändern wiederholen, - und deren Muster zu erfahren. Das was in der Therapie heilt, sind neue Erfahrungen und nicht Worte, die Erkenntnis verheißen.
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